Gemeinderatskandidaten der Jungen Liste Saaldorf-Surheim stellten sich vor.
„Mir sand a grüabiga junga Haufa“, begrüßte 1. Vorstand Blasius Standl die Mitglieder der Jungen Liste Saaldorf-Surheim, die sich zur Frühschoppenzeit beim Lederer-Wirt zu ihrer Aufstellungs-Versammlung zusammengefunden hatten. Angeführt wird die Liste zur Kommunalwahl 2020 vom 2. Bürgermeister und Bürgermeisterkandidat Andreas Buchwinkler.
Vor den Kommunalwahlen 2014 hatten sich „die Jungen“ erstmals zusammengetan und mit der „Junge Liste“ einen Wahlvorschlag präsentiert. Mit Steffi Bauregger, Josef Hagenauer, Blasius Standl und Andreas Buchwinkler zog sie auf Anhieb mit vier Gemeinderäten ins Saaldorf-Surheimer Rathaus ein. „Mitglied kann jede natürliche Person werden, die das 16. Lebensjahr, jedoch nicht das 40. Lebensjahr vollendet hat“, steht es in der Satzung festgeschrieben. Mit dieser satzungsmäßig garantierten „Jugendlichkeit“ kann sich d die Junge Liste auf ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal in der hiesigen Region berufen. Bemerkenswert, dass s in einer Zeit, wo viel von „Politikverdrossenheit“ die Rede ist, sich junge Leute zusammentun, um in der Gemeindepolitik mitzumischen. Mit 20 Jahren ist Ramona Hafner (Platz 15) die jüngste Kandidatin, die sich um einen Gemeinderatsposten bewirbt. Daneben nimmt sich Listenführer Andreas Buchwinkler mit seinen 36 Jahren fast schon als „Grufti“ aus, um es im Bild der Jugendsprache zu sagen.
Insgesamt haben sich 21 Damen und Herrn als Gemeinderatskandidaten beworben. Bei der Aufstellungsversammlung stellten sie sich einzeln vor, wobei positiv auffiel, dass sich durchwegs alle Listenbewerberinnen und Bewerber in weiteren Vereinen, Institutionen und Einrichtungen ehrenamtlich engagieren. Die Palette reicht von Sportvereinen, Musikkapellen, Freiwilligen Feuerwehren und Trachtenverein bis zum Bereitschaftsleiter beim BRK (Moritz Jellinek, Platz 2) und zum ehrenamtlichen Hüttenwirt (Christian Thiel, Platz 5). Von Kemating über Sillersdorf, Haberland, Hausen, Muckham und die Hauptorte Saaldorf und Surheim sind die Bewerber flächendeckend über das gesamte Gemeindegebiet angesiedelt. Lediglich an ihrem Frauenanteil von 28 Prozent ist für die Junge Liste „noch Luft nach oben“, wie Vorstand Blasius Standl auch freimütig einräumte.
Klar positionierten sich die Kandidatinnen und Kandidaten zu ihren kommunalpolitischen Schwerpunkten. So wollen sie sich für nachhaltiges Wirtschaften, regionale Vermarktung und Eindämmung des Flächenverbrauchs einsetzen. Eine Wiederbelebung des Projekts „Wochenmarkt“ brachten Stefan Rehrl (Platz 11) und Christian Strasser (Platz 16) ins Spiel. Bezahlbarer Wohnraum und die Möglichkeit zur Schaffung von Wohneigentum stand bei vielen Bewerbern ganz vorne auf der Prioritätenliste. „Wir sollten uns weiterhin um Bauland für einheimische junge Familien kümmern“, forderte etwa Veronika Mayer (Platz 8). Dass gerade für die junge Generation, aber auch für die älteren Mitbürger ein gut organisiertes öffentliches Nahverkehrssystem dringend erforderlich wäre, war ein Anliegen mehrerer Kandidaten. So will sich Johannes Hauthaler (Platz 17) für die zeitnahe Realisierung eines Bahnhaltepunktes Surheim einsetzen. Ein rascher Breitbandausbau und schnelles Internet standen selbstverständlich auch auf der Agenda einiger Redner. Als gelernter Betriebswirt will sich Christian Böhnke (Platz 6), für vernünftige gut durchgerechnete Lösungen bei gemeindlichen Großprojekten stark machen. Wie Eva Wohlschlager (Platz 10), Rudolf Stubhann (Platz 13) und Andreas Stadler (Platz 3) hoben fast alle Bewerber die Bedeutung einer gut funktionierenden Gemeinschaft und eines regen Vereinslebens hervor. „Wir wünschen uns eine Gemeinde, die auch für junge Leute attraktiv und lebenswert ist und die ihnen Angebote machen kann“, betonte Moritz Jellinek. Schließlich wurde auch noch ein zentrales Anliegen der Jungen Liste deutlich: „Wir wollen unseren jungen Mitbürgern Gehör verschaffen und engagierte junge Leute unterstützen“, brachte es Johann Lederer jun. (Platz 19) auf den Punkt. Gemeinderat Blasius Standl (Platz 4) stellte sich auf seine Art vor: „I mecht weida Sprachrohr für eich sei und ihr wisst’s, i bin streitbar.“ Listenführer Andreas Buchwinkler, der vor 12 Jahren, damals noch für die CSU, erstmals in den Gemeinderat gewählt worden war, fasste zusammen: „Wir sind mit unserer Liste quer durch Berufe und Vereine gut dran und breit aufgestellt.“
Streng formal nach den Vorgaben des Bayerischen Kommunalwahlrechts wurde anschließend einzeln und geheim über die Kandidatenliste abgestimmt. Die Form wurde auch mittels „Wahlurne“ gewahrt. Keine Überraschung dann, als Wahlleiterin Veronika Mayer das Ergebnis verkündete: „Der Listenvorschlag wurde einstimmig angenommen.